Sportsponsoring: Vorteile für beide Seiten
Sponsoring ist die Bereitstellung von Geld, Dienstleistungen oder Sachmitteln durch ein Unternehmen für Personen oder Institutionen im kulturellen, sportlichen, ökologischen oder sozialen Bereich. Durch Sponsoring soll die Marke bzw. das Unternehmen kommuniziert und damit ein positives Image gefördert werden. Das Thema Sponsoring und wie es als Marketinginstrument eingesetzt werden kann, habe ich Ihnen schon im Beitrag So stellen Sie sicher, dass Sponsoring Ihrem Maschinenbau-Unternehmen nützt! erläutert. Nun habe ich mich speziell mit Sportsponsoring befasst und möchte meine neuen Erkenntnisse mit Ihnen teilen.
Der Sponsoring-Weg der Berlin Recycling Volleys
Mitte dieses Monats war ich bei den Berlin Recycling Volleys zu einem Vortrag zum Thema „Sportsponsoring: Vorteile für beide Seiten“ eingeladen. Dort sprachen der Manager der BR Volleys Kaweh Niroomand und der Geschäftsführer der GIG Technology & Real Estate GmbH, Torsten Hannusch (einer der ersten Sponsoren des Vereins) darüber, wie Sportsponsoring beiden Seiten nützen kann: dem Sportverein und dem Unternehmen. Dabei wurde noch einmal klar, dass Sportsponsoring für den Geber mehr sein kann, als nur das Firmenlogo auf Trikot und Bande abzubilden.
Die Berlin Recycling Volleys wurden 1991 gegründet (damals als Volleyballteam SCC) und gehören mittlerweile zu den Topmannschaften in der deutschen Bundesliga und der Champions League. In den letzten sechs Jahren wurden sie fünfmal Deutscher Meister.
Die BR Volleys haben es geschafft mit Hilfe von Sponsoring das Image des Sports Volleyball in Deutschland und vor allem in Berlin positiv zu beeinflussen und sich eine treue Fangemeinde aufzubauen. So konnten sie dank der Sponsorengelder und eines mutigen Managements irgendwann den Schritt wagen, von einer kleinen Sporthalle in die große Max-Schmeling-Halle umzuziehen und pro Spiel rund 4.000 Zuschauer anzuziehen. Sie sind heute die führende Profi-Volleyball-Mannschaft in Deutschland und damit wiederum noch interessanter für potenzielle Sponsoren. Aber auch die ersten Sponsoren wurden für ihr frühes Engagement belohnt: sie sind nun Sponsoren einer erfolgreichen Mannschaft und haben damit ebenfalls eine größere Präsenz gewonnen.
Nach und nach haben sich Verein und Sponsoren gemeinsam individuelle Markenauftritte ausgedacht, die von den üblichen Sponsoring-Formen abweichen: es gibt z.B. Jugendliche die während des Spiels den Spielfeldboden wischen und mit T-Shirts und Wischern für eine lokale Waschstraßenkette werben oder ein Wellnesshotel das auf der Klatschpappe wirbt, die jeder Zuschauer in der Hand hält.
Vom lokalen zum überregionalen Nutzen
Für überregional agierende Unternehmen bedeutet Sponsoring vor allem lokalen und regionalen Imagegewinn und Stärkung der Arbeitgebermarke. Schafft man es als mittelständisches Maschinenbau-Unternehmen aber, eine Sportmannschaft so zu unterstützen, dass sie überregional bekannt wird, kann das Sponsoring auch dem eigenen Geschäft und so dem Absatz von Maschinen nutzen.
Je nach Unternehmensgröße ist es schwierig, als alleiniger Sponsor viel zu erreichen. Hierbei ist es sinnvoll, sich einen Kreis an Sponsoren mit anderen regionalen Unternehmen aufzubauen, die nicht im Wettbewerb zueinanderstehen. Die Vorteile eines solchen Kreises sind: mehr Sponsoring bedeutet mehr Wirkung, Imagegewinn der Region vor Ort (als Arbeitsort) und überregional (z.B. als Tourismusziel) und eine gute Vernetzung von ortsansässigen Unternehmen bzw. UnternehmerInnen.
Sportsponsoring als Kundenbindung und Mitarbeiterbindung
Die Nutzung des Sportsponsorings kann für ein Unternehmen mehr sein, als das Geben von Geld. So können die Spiele der Mannschaft als Netzwerkveranstaltung genutzt werden. Tickets können an Mitarbeiter und Kunden verschenkt und / oder spezielle Events organisiert werden. Das Sponsoring einer Mannschaft kann so wiederum auch als Teambuildingmaßnahme für die Mitarbeiter genutzt werden. Ergänzt durch die Anbringung des Vereinslogos z.B. auf der Arbeitskleidung und der Unternehmenswebsite.
Sieht man Sportsponsoring so, dass man damit einen Verein nicht nur unterstützen, sondern voranbringen kann, entsteht irgendwann eine positive Spirale. Je erfolgreicher der Sportverein, desto höher die Bekanntheit, auch der Sponsoren. Je bekannter und erfolgreicher das Unternehmen, desto mehr Geld kann wiederum ins Sportsponsoring fließen.
Im Profifußball sind Mannschaften bekannt, die vor allem durch große, bekannte Sponsoren erfolgreich geworden sind. Dazu gehören die TSG 1899 Hoffenheim, die durch SAP und die Roten Bullen Leipzig, die durch Red Bull gesponsert werden. Natürlich ist das nicht unbedingt ein Maßstab für ein mittelständisches Unternehmen, aber wie das Beispiel BR Volleys zeigt, kann man auch klein anfangen und groß herauskommen.
Wie sind Ihre Erfahrungen mit Sportsponsoring im Maschinenbau oder Investitionsgüter-Bereich? Nutzen Sie dieses Marketinginstrument? Geben Sie unten gerne einen Kommentar dazu ab!
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