Mitarbeiter als Markenbotschafter
Marke und Markenaufbau
Eine Marke ist nicht nur ein Logo, sondern die Summe aller Merkmale und Vorstellungen eines Unternehmens oder Produktes, die sie bei einem Kunden hervorruft. Diese Merkmale und Vorstellungen werden durch die Gesamtheit aller Maßnahmen, wie die einzelnen Marketinginstrumente und dem Corporate Design geschaffen. Zur Marke trägt aber auch jeder Mitarbeiter mit seiner Tätigkeit und seinem Umgang mit Kunden bei. Sie können diesen Einfluss positiv für den Markenaufbau nutzen, indem Sie Ihre Mitarbeiter zu Markenbotschaftern machen.
Erschafft man eine Marke, gibt man den Käufern die Möglichkeit, das eigene Unternehmen klar von anderen zu unterscheiden. Für viele Maschinenbauer ist der Aufbau einer Marke nicht im Fokus ihres Tuns. Es ist natürlich wichtiger, dass das Produkt, in diesem Fall die Maschinen, gut ist. Aber auch im mittelständischen Maschinenbau können Sie sich mit einer Marke von anderen Firmen abheben und Vertrauen in Ihr Unternehmen aufbauen.
Warum Mitarbeiter als Markenbotschafter?
Für den Kunden eines Maschinenbau-Unternehmens zeigt sich eine Marke oft an erster Stelle in der Begegnung mit den Mitarbeitern des Unternehmens. Durch diese wird das Unternehmen und die Marke lebendig und erlebt. Hierzu zählt jeder einzelne Kundenkontakt, vom Verkaufs- und Beratungsgesprächen, über die Monteure, die vor Ort eine Maschine aufstellen, bis zum After-Sales-Service. Diese Begegnungen machen den guten Ruf eines Unternehmens aus und dieser muss gepflegt werden.
Eine Studie zum Thema „Behavioral Branding“ von Henkel et al. aus dem Jahr 2007[1] ergab, dass markenspezifisches Mitarbeiterverhalten mit 31,5 % zum Unternehmenserfolg beiträgt. Gegenüber 63,5 % massenmedialer Einflüsse und nur 5 % funktionaler Mitarbeiterleistung. Das bedeutet, wird der Einfluss des Mitarbeiterverhaltens auf die Markenwahrnehmung nicht berücksichtigt, wird ein großer Anteil des Markenpotenzials nicht ausgeschöpft. Da Maschinen ein erklärungsbedürftiges Produkt sind und potenzielle Kunden sehr viel Kontakt mit den Mitarbeitern haben, können Sie davon ausgehen, dass in Ihrer Branche der Einfluss des Mitarbeiterverhaltens noch viel größer ist, im Positiven wie im Negativen. Ein Mitarbeiter, der sich in Ihrem Unternehmen oder mit seinen Aufgaben nicht wohl fühlt oder nicht hinter dem Produkte oder der Firmenphilosophie steht, kann viel kaputt machen. Eine falsche, abfällige Bemerkung vor dem Kunden kann das Vertrauen in Ihr Unternehmen zerstören. Nutzen Sie diesen Einfluss Ihrer Mitarbeiter also für Ihren Unternehmenserfolg, in dem Sie Ihre Mitarbeiter zu Markenbotschaftern machen. Forcieren Sie, dass Ihre Mitarbeiter positiv gegenüber dem Unternehmen und seinen Produkten eingestellt sind und achten Sie darauf, dass sie wissen, warum etwas so gehandhabt wird, wie es gehandhabt wird und zwar vom Vertriebsmitarbeiter bis zum Monteur. Alle diese Mitarbeiter haben Kontakt mit dem Kunden und sollten im besten Fall begeistert sein von Ihrem Unternehmen und Ihren Maschinen. Damit ein Mitarbeiter im Sinne der Marke handeln kann, muss er zum einen die Markenwerte verstehen, zum anderen aber auch eine emotionale Bindung zur Marke bzw. dem Unternehmen haben[2]. Ist ihm das Unternehmen egal, wird er sich nicht besonders dafür einsetzen. Um eine Bindung bzw. ein Commitment des Mitarbeiters gegenüber dem Unternehmen zu erreichen, muss bei der Personalentwicklung und Mitarbeiterführung angesetzt werden. Hier kann das Marketing also nur begrenzt Einfluss nehmen, sollte aber aufgrund der Wichtigkeit falls nötig den Anstoß geben, in diesem Bereich aktiv zu werden und mit der Personalabteilung zusammenarbeiten. Die höchsten Werbeausgaben können im Erdboden versickern, wenn Ihre Mitarbeiter nicht im Sinne Ihrer Marke handeln.
Tipp aus der Praxis
Setzen Sie Ihre Mitarbeiter nicht nur in Ihrer täglichen Arbeit als Markenbotschafter ein, sondern binden Sie sie auch in Ihre Marketingmaßnahmen aktiv mit ein: Statt langweiliger Stockfotos, lassen Sie Imageaufnahmen machen, in denen Ihre Mitarbeiter die Models sind. Oder drehen Sie Videos in denen Ihre Mitarbeiter zu Wort kommen. Treffen Interessenten dann persönlich die Mitarbeiter, die sie schon von den Fotos auf Broschüren, Katalogen und Internetseiten kennen, führt das zur Wiedererkennung und somit zu einem positiven Effekt der eine emotionale Bindung herstellt.
Nützliche Links & Informationen
- Buch-Tipp: Behavioral Branding – Wie Mitarbeiterverhalten die Marke stärkt* – Tomczak, T., Esch, F.-R., Kernstock, J., Herrmann, A.
- Möchten Sie mit einer Mitarbeiterumfrage testen, ob Sie Ihren Markenwert kennen? Dann hilft Ihnen der Text „Mitarbeiter als Markenbotschafter“ von Karsten Kilian.
Wie sind Ihre Erfahrungen mit Mitarbeitern als Markenbotschafter eines Maschinenbau- oder im Investitionsgüter-Unternehmens? Verfolgen Sie diese Form des Markenaufbaus? Geben Sie gerne unten einen Kommentar dazu ab!
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[1] Behavioral Branding – Wie Mitarbeiterverhalten die Marke stärkt – Tomczak, T., Esch, F.-R., Kernstock, J., Herrmann, A. [2] „Mitarbeiter als Markenbotschafter“ von Karsten Kilian unter http://goo.gl/XxKmQV
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Bild: © Depositphotos.com/Mazirama